London Städtetrip mit Teenager 2.0
London habe ich mit Teenager vor vier Jahren das erste Mal erlebt. Die britische Hauptstadt ist einfach großartig und immer einen Besuch wert! Meine Tochter war damals fünfzehn. Dazu gibt es einen sehr ausführlichen Reisebericht, den du hier findest: Städtetrip: London mit Teenager Nun bin ich mit meiner jüngsten Tochter (16) in den Herbstferien für vier Nächte nach London geflogen. Die Reise war ähnlich und doch wieder so ganz anders ...
Wir fahren von Samstag bis Mittwoch. Meine Tochter wünscht sich einen Besuch der Harry Potter Studios, eine Fahrt mit dem London Eye, Shoppen und Zeit mit mir allein. 2019 war Big Ben wegen Renovierungsarbeiten verhüllt und ich hatte damals die Tower Bridge nicht gesehen. Auch für eine Bootsfahrt auf der Themse hatte die Zeit 2019 nicht gereicht. Diese Punkte nehme ich in unserer Wunschliste auf, ebenso wie einen Musicalbesuch und den Bahnhof Paddington.
Die Vorbereitungen:
Flüge:
Wir buchen den Trip spontan, nämlich erst gut vier Wochen vor den Ferien. Dadurch können wir kein Schnäppchen machen, zumal die Preise sowieso in die Höhe geschossen sind. Nachdem ich diverse Flugbörsen durchgearbeitet habe, lande ich relativ schnell wieder bei British Airways , schon allein, weil dort die Handgepäckbestimmungen wahnsinnig gut sind. Außerdem mag ich British Airways. Erlaubt sind kostenfrei 1 Handtasche/Laptop-Tasche (max. 7kg/15lb und bis zu 45 x 36 x 20 cm/18 x 14 x 8 in) plus 1 Gepäckstück (max. 7kg/15lb und bis zu 56 x 36 x 23 cm/22 x 14 x 9 in). Wir fliegen ab Düsseldorf bis London City und zurück von London Heathrow.
Hotel:
2019 hatten wir ein Hotel in der Nähe der Victoria Station. Diesmal buche ich ein Hotel in Westminster, Queensborough Terrace. Es heißt Byron Hotel und liegt gleich in der Nähe vom Kensington Garden/Hyde Park. Die am nächsten gelegene U-Bahn Station ist Queensway, um die Ecke gibt es Geschäfte und Co. Außerdem ist die Paddington Station in der Nähe, zu der man im Notfall sogar zu Fuß laufen kann. Und das ist nicht verkehrt, denn von hier fährt die neue und schnelle Elizabeth Line zum Flughafen ab. Grundsätzlich sollte man darauf achten, dass das gebuchte Hotel eine U-Bahn Station in der Nähe besitzt und gut angebunden ist. Am besten man wirft einen Blick auf die Karte und nimmt sich als Orientierung den Hyde Park. Alles drumherum geht gut. Ich buche über booking.com.
Harry Potter-Warner Brothers Studios
Die Karten für die HP-Studios buche ich sofort, nachdem die Flüge fixiert sind. Da ich bezüglich der Anreise schon 2019 recherchiert hatte, ist klar, dass wir mit der Bahn hinfahren werden. Ansonsten gibt es noch die Golden Tour vollorganisert mit dem Bus, was jedoch um einiges teuerer ist und nicht notwendig (siehe hierzu meinen Beitrag aus 2019). Ein Zug wie auch Tubes fahren von Euston Station (das ist ein größerer Bahnhof) nach Watford Junction.
Musicalbesuch
Da wir diesmal ganze vier Nächte in London verbringen werden und meine Tochter z.B. auf Madame Tussauds verzichten möchte (waren wir u.a. schon in Berlin und Amsterdam) und wir die Abende
sinnvoll füllen möchten, falls es mal regnet (wir haben dann schließlich Oktober), möchten wir in eine Musical-Abendvorstellung. Frozen ist schon recht ausgebucht und ich hasse
nichts mehr, als schlecht zu sitzen. Da gehe ich ungern Kompromisse ein. Zufällig entdecke ich, dass das
London Theatre aktuell bis 30.9. Sonderpreise für einige ausgewählte Musicals im Rahmen der Theatertage anbietet. Ich schlage sofort zu und buche für
Wicked zwei Karten in der zweiten Reihe für unschlagbare 55 GBP pro Person (Normalpreis 112 GBP/Person auf diesen Plätzen). Ein paar Tage später mache ich mir dann selbst ein
vorzeitiges Geburtstagsgeschenk und buche außerdem Tickets für Mamma Mia (75
GBP/Person, erste Reihe am Rand). Wenn man dann schon einmal in London ist...
Öffentliche Verkehrsmittel - TFL (Transport for London)
Tatsächlich habe ich 2019 unsere Oystercards für die öffentlichen Verkehrsmittel aufbewahrt und das Restguthaben auf den Karten belassen. Hier zur Wiederholung: Die Oystercard ist eine Plastikkarte, die man kaufen und jederzeit am Automaten aufladen kann. Es gilt das Pay-as-you-go-Prinzip und es gibt ein Tageslimit (Daily Cap), ab dem die restlichen Fahren nicht weiter berechnet werden. Man legt die Karte beim Ein- und Aussteigen auf die Fläche der Schranken (im Bus nur beim Einsteigen!), die Fahrtkosten werden automatisch abgezogen und das verbleibende Guthaben angezeigt. Beim Kauf waren damals (2019) 5 GBP Pfand fällig, die man sich zurückholen konnte. Inzwischen hat sich das geändert: Die Oystercard kostet aktuell 7 GBP und so wie ich das lese, sind diese 7 GBP seit 22.9.2022 nicht erstattungsfähige Gebühren. Ältere Karten werden verrechnet oder können ausgezahlt werden ( je nach Kaufdatum).
Es ist inzwischen üblicher und einfacher, die Kreditkarte/EC-Karte bzw. Contactless Pay/Apple Pay (kontaktfreies Bezahlen) zu nutzen. Die Kreditkarte funktioniert dann genauso wie die Oystercard mittels Auflegen an den Schranken. Preise wie Oystercard/Travelcard. Bitte aber genauer informieren, welche Karten funktionieren, da ich selbst keine Erfahrungswerte besitze. Normale Einzeltickets kaufen macht m.E. keinen Sinn und sind viel teurer.
Unbedingt die TFL-App (Transport for London) runterladen und Ortungsdienste aktivieren. 2019 bin ich eigentlich ganz gut mit der Tube-Karte vom Reiseführer zurecht gekommen. Die App ist aber viel komfortabler. Dennoch ist es nicht verkehrt, sich ein bisschen das Tube-Netz genauer anzuschauen, um z.B. nicht unnötig oft umzusteigen, nur weil die App die kürzeste Fahrtzeit vorschlägt.
Ein Tag vor Abflug - ich informiere mich gerade vorab über die Verbindung vom Flughafen - steht auf der TFL Seite der Hinweis über "Strike Action" an unseren Aufenthaltstagen. Na toll ... das können wir wirklich nicht gebrauchen müssen es aber so nehmen, wie es kommt.
Devisen
Hier vorab die Information: Ich habe ein wenig Geld umgetauscht, einfach zur Sicherheit. Das kann man sich aber wirklich sparen! In London hat jeder kleine
Straßenhändler oder Straßenmusiker ein Kartenlesegerät. Sehr sehr oft wird KEIN CASH AKZEPTIERT, vor allen Dingen die keineren Foodläden nehmen kein oder nur sehr ungern Cash.
Ich bin meine Pfund hinterher in Kleidergeschäften und in Restaurants losgeworden.
Tag 1, Samstag, Anreise:
Flug DUS-LCY
Unser Flüge gehen morgens um 9:55 Uhr ab Düsseldorf bis London City. Wir fliegen mit den BA CityFlyer, einer kleinen Maschine, die sehr komfortabel ist und viel Beinfreiheit bietet. Auch ein Getränk und ein keiner Snack (Cracker) sind inbegriffen.
Wir landen pünktlich um 9.55 Uhr Ortszeit (London ist eine Stunde zurück) und suchen am Ausgang zu den Tubes nach einem Kartengerät, an dem ich meine zwei (alten) Oystercards aufladen kann. Ich bin noch nie in LCY gelandet und kenne mich dort nicht aus. Da ich mich erst etwas doof anstelle (und man das wohl sieht) spricht mit ein nettes britisches Pärchen an und hilft mir. Das alte Guthaben ist tatsächlich noch drauf. Ich lade 50 GBP pro Karte nach. 57 GBP müssten für 5 Tage inkl. HP-Studios (Zone 9) und zwei Flughafen-Fahrten reichen.
Ab Flughafen London City nehmen wir den Docklands Light Railway (DLR). LCY liegt in Zone 3 und wir brauchen mit zweimaligen Umsteigen etwa 35 Minuten bis zur Station Queensway. Das Byron Hotel sieht schon von außen hübsch, freundlich und urig britisch aus. Die Zimmer wurde vor nicht allzu langer Zeit renoviert und alles ist super sauber. Da wir noch nicht einchecken können, lassen wir die Koffer im Hotel, machen uns kurz frisch und starten dann mit unserem Programm.
Notting Hill - Portobello Road
Da Notting Hill in der Nähe liegt, laufen wir dort als erstes hin. Freitags und samstags sind die eigentlichen Markttage auf der Portobello Road, das möchten wir uns nicht entgehen lassen. Also sehen wir uns Notting Hill an, bummeln an den (vollen) Ständen vorbei, essen unterwegs Falafel, stöbern auf dem Flohmarkt und finden diesmal endlich (2019 ist er mir entgangen) THE NOTTING HILL BOOKSHOP aus dem Julia Roberts/Hugh Grant-Film Notting Hill . Am Ende des Markts angekommen, wollen wir die Tube in die Stadt nehmen. Leider macht uns diesmal der Streik (?), oder was auch immer, einen Strich durch die Rechnung. Etliche Leute stehen auf dem Bahnsteig, es werden immer mehr. Meine TFL-App informiert mich, dass es hier nichts wird mit der Abfahrt. Also laufen wir trotz qualmender Füße den gesamten Weg zurück, verlaufen uns prompt ein bisschen und landen dann irgendwann in Soho und auf der Carnaby Street. (Um es vorweg zu nehmen: Die Tube-Episode bleibt, trotz angekündigten Streiks, zum Glück die einzige. Alle U-Bahnen fahren regelmässig und auch der angekündigte Superstreiktag am Mittwoch, unserem Rückflugtag, wird gecancelled.)
Soho, Carnaby Street, Piccadilly Circus
In Soho stärken wir in einer kleinen Pizzeria und bummeln in den Geschäften. Gegen Abend fahren wir zum Piccadilly Circus und lassen die abendliche Atmosphäre auf uns wirken. Wir statten dem Hardrock-Café einen kleinen Besuch ab und laufen dann zu Fuß weiter Richtung London Eye.
London bei Nacht
Der spätabendliche Fußmarsch vom Piccadilly Circus Richtung London Eye lohnt sich. Alles ist toll beleuchtet und wirkt gleich nochmal so schön. Und nun sehe ich auf dem Rückweg über die andere Brücke endlich auch Big Ben (bei meinen Besuch in 2019 verhüllt wegen Renovierung) in seiner vollen Pracht. Nachdem wir auf der anderen Seite der Brücke wieder zurückgelaufen sind, nehmen wir die nächste U-Bahn Richtung Hotel und liegen dann gegen 22 Uhr total k.o. (wir sind unglaublich 20 Kilometer gelaufen!) im Bett.
Tag 2, Sonntag, HP Studios und Paddington Station
Warner Brothers Studio Tour - Harry Potter
Ich kann mich noch sehr gut an meinen ersten Besuch mit meiner älteren Tochter in den HP-Studio erinnern. Ich freue mich riesig, ein zweites Mal dorthin zu kommen. Wir haben Time Slots für 15 Uhr gebucht. D.h. wir müssen gegen 14.30 Uhr die Studios erreichen. Wir frühstücken in aller Ruhe und lassen uns Zeit, um gegen 12 Uhr mit der Tube zum Bahnhof London Euston aufzubrechen, von dem der West Midland Train nach Watford Junction fährt. Der Bahnhof in Euston wird umgebaut, die elektronischen Anschlagtafeln befinden sich außerhalb des Bahnhofsgebäudes. Dort steht, dass von Platform 9 in wenigen Minuten eine Tube nach Watford Junction fährt. Die Tube fährt zwar etwas länger als der Zug (nämlich gute 45 Minuten statt nur 20), aber da wir noch viel Zeit haben, ist uns das egal und wir wählen Tube statt Rail.
In Watford Junction kann man den Shuttle zu den Studios nicht verfehlen. Wir haben Glück und müssen nicht lange warten. Wir passen in den nächsten Bus (kommt etwa alle 10 - 20 Minuten). Der Shuttle ist übrigens inzwischen kostenfrei (früher 2 GBP). Man muss nur die Studiotour-Tickets vorzeigen.
Um 13.10 Uhr erreichen wir die Studios, sind also viel zu früh da. Es ist aber recht leer und so fragen wir gar nicht erst, ob wir schon reindürfen. Wir zeigen die Tickets und können rein. Vielleicht ist es eine Frage der Reisezeit, aber als ich mit meiner Tochter Christi-Himmelfahrt in London war, war es überall merklich voller.
Die Bilder aus den Studios sprechen für sich (oder schaut auf meinen ersten London-Beitrag nach) und sind auch den wiederholten Besuch wert. Inzwischen gibt es ein paar Spielereien mehr, z.B. bekommen wir zweimal einen Auftritt einer Gruppe Todesser mit, die live durch die Gänge marschieren. Wir halten uns knapp 4 Stunden dort auf (Butterbier und Mittagessen inklusive) und ich bin froh, dass wir 1,5 Stunden früher hinein konnten, um noch etwas vom Abend zu haben.
Paddington Station
Nach dem Studios geht es erst mit dem Shuttle und dann mit der Tube zurück in die Stadt. Wir sind ziemlich k.o. und ich schlage vor, zum Bahnhof Paddington zu fahren. Meine Tochter ist ein großer Paddington Bär Fan und ich weiß, dass dort eine Bank und eine Bronzestatue zu Ehren des kleinen Bärens stehen. Die Bank ist schnell gefunden, ebenso der kleine Paddington-Souvenirladen. Nach einer letzten Pause bei Starbucks (es gibt zudem einige Geschäfte im Bahnhof) fahren wir zurück ins Hotel.
Tag 3, Montag, Kensington Palace, Hyde Park, Tower Bridge, Chinatown, Mamma Mia
Kensington Palace, Hyde Park
Wir sind früh auf den Beinen und verlassen das Hotel schon um kurz nach 9 Uhr. Heute steht die Tower Bridge auf dem Programm. Aber vorher überrede
ich meine Tochter zu einem kleinen Abstecher ins Grüne. Der Eingang Kensington Gardens (grenzt direkt an den Hyde Park) liegt nämlich in direkter Hotelnähe. Der Kenigston
Palace ist heute geschlossen, aber meine Tochter hat sowieso keine Lust auf eine Besichtigung. Dafür suchen wir die Peter Pan Bronzestaue von George Frampton aus dem
Jahr 1912, die von J. M. Barries Fim in Auftrag gegeben wurde, finden später noch die Albert Memorial Statue gegenüber der Royal Albert Hall. Nach einem
ausgiebigen Rundgang und einem zweiten Frühstück in einem kleinen Café im Park brechen wir gegen 11 Uhr zur Tower of London auf.
Tower Bridge und mit den roten Doppeldecker zur Regent Street
Mit der Tube geht es bis zur Station Tower Hill. Es ist viel los rund um den Tower. Wir wollen nicht anstehen und sparen uns die Besichtigung. Uns
reicht ein Spaziergang über die Tower Bridge. Anschließend fahren wir in die Stadt. Weil wir zum Piccadilly Cirus noch einmal umsteigen müssen, nehmen wir zur
Abwechslung den Bus statt die Tube, um eine Mini-Stadtrundfahrt im roten Doppeldecker zu bekommen (zur Erinnerung: die Oystercard nur beim Einstieg scannen). Wir ergattern im fast leeren Bus
einen Platz oben ganz vorne. Toll! Der Verkehr ist zäh und wir sind uns einig, dass wir eine Hop On Hop Off Tour sparen können, da jederzeit mit den Öfis rumfahren können und man an die meisten
sehenswerten Punkte sowieso zu Fuß oder mit den Öfis abklappern kann. Anschließend wird rund um Piccadilly Circus und Regent Street geshoppt.
Chinatown
Vom Shoppen ermüdet und mega hungrig, landen wir in Chinatown (Theatre District) mit seinen unzähligen Restaurants. Wir essen günstig im
Außenbereich.
Mamma Mia Novello Theatre
Heute Abend besuchen wir das erste Musical und wollen uns vorher im Hotel umziehen und kurz ausruhen. Kaum sind wir im Hotel angekommen, schüttet es wie aus Eimern. Den Schirm für den Notfall einzupacken war also nicht verkehrt! Zum Glück ist der Schauer nach einer dreiviertel Stunde vorbei, es nieselt nur noch und wir können uns auf den Weg zum Novello Theatre machen. Da wir noch etwas Zeit haben, erkunden wir die Gegend. Direkt nebenan läuft in einem größeren Theater Frozen und um die Ecke ist Covent Garden. Zu Mamma Mia bleibt nicht viel zu sagen. Es ist großartig! Das Theater ist etwas kleiner, urig und verwinkelt. Die Plätze perfekt. Kaum Einschränkung in der Sicht und viel Beinfreiheit.
Nach der Vorstellung laufen wir noch ein wenig durch die Straßen, kommen am Palace Theatre vorbei, in dem Harry Potter and the Cursed Child läuft. Im Lyceum spielt man The Lion King, außerdem entdecken wir noch das Dominion Theatre mit Grease. Bei der Auswahl an diesen vielen tollen Musicalmöglichkeiten kann man sich kaum entscheiden. Ich bin glücklich, gleich zwei Musicals besuchen zu dürfen und würde die definitiv immer vorab buchen. Auch die Übersendung (die Karten wurden 24 Stunden vor Vorstellungsbeginn elektronisch versandt) hat einwandfrei funktioniert.
Tag 4, Dienstag, Westminster Abbey, Buckingham Palace, St. James Park, London Eye, Wicked
Westminster Abbey, Buckingham Palace, St. James Park
Der Tag startet mit hellblauem Himmel und Sonnenschein. Wir sind wieder früh dran. Um 10 Uhr sind wir schon am Parliment Square, schauen uns Westminster Abbey und Co. an und laufen von dort zu Fuß via St. James Park zum Buckingham Palace, wo normalerweise um 11 Uhr die Wachablösung stattfindet. Nur nicht heute :-) aus welchen Gründen auch immer. Ich finde es nicht schlimm, da ich schon bei meinem letzten Besuch fand, dass es doch eher um eine Tourivorstellung handelt und man die King's Guards auch so sieht. Also wieder zurück durch den St. James Park.
London Eye
Gestern Abend habe ich, nach Blick auf die Wettervorhersage, noch rasch Tickets, inkl. Time Slots um 12.30 Uhr, für das London Eye auf der Webseite gebucht und mich gegen die angebotene Fahrt auf der Themse im Kombipaket entschieden. Die machen wir lieber spontan am nächsten Tag, wenn wir wissen, ob es Zeit und Wetter zulassen. Die Schlange am London Eye ist überschaubar, das kenne ich von meinem letzten Besuch anders! Auch sind wir um einiges früher als gebucht vor Ort, was kein Problem ist. Einfach anstellen, Karten scannen lassen und rein.
Ich hätte die Fahrt kein zweites Mal gebraucht, aber meine Tochter soll natürlich einmal oben gewesen sein. Ich finde, das ist Pflichtprogramm. Danach ist bis zum Nachmittag Shoppen auf Oxford Street und Co. angesagt und ein schnelles Essen, bevor es wieder kurz ins Hotel geht, damit wir uns für unseren zweiten Musicalabend zurecht machen können.
Wicked
Wicked läuft im Apollo Theatre, direkt an der Victoria Station. Als ich mit meiner älteren Tochter 2019 in London war, sind wir jeden Tag auf dem Weg zum Hotel an diesem Theater vorbei gelaufen. Ich war jedesmal ein bisschen neidisch auf die Leute, die in schicker Abendgarderobe aus dem Auto stiegen und ins Gebäude gingen. Nun sehe ich es endlich auch!
Mit Wicked haben wir ein echtes Überraschungsei gebucht. Wir kennen weder Lieder noch die genaue Story des Musicals. Ich weiß nur,
dass es schon sehr lange und sehr erfolgreich in London läuft und es die Vorgänger-Geschichte von Der Zauberer von OZ sein soll. Unser Hotel hat Smart-TV und so schauen wir uns nachmittags auf YouTube ein paar Berichte und Ausschnitte über das Musical an und recherchieren im Internet.
Danach haben wir Klarheit: Die Geschichte basiert auf den Roman von Gregory Maguire aus dem Jahr 1995. Der Zauberer von OZ stammt aber aus dem Jahr 1939. Jeder kennt wohl den
berühmten Film mit Judy Garland. Es war mir nicht klar, dass sozusagen eine Geschichte von einem anderen Autor davorgestrickt wurde. Wir lesen uns genauer in die Handlung und Charaktere ein. Ganz
überzeugen kann uns das nicht. Es scheint alles sehr modern. Die Geschichte erzählt, wie die Böse Hexe des Westens (vermeindlich) böse geworden ist. Elphaba (die Hexe des
Westens) lernt Glinda im Internat kennen. Glinda ist eitel und oberflächlich. Elphaba wird von allen wegen ihrer grünen Haut gemobbt. Sie ist übrigens die Tochter des Zauberers von Oz. Dann
freunden sich die Mädchen an ...
Im Theater angekommen, sind wir schwer beeindruckt. Alles ist grün, der Saal ist riesig. Es gibt etliche Barbereiche. Unsere Sitzplätze sind top. Das Stück ist - trotz Schwächen im Plot der Geschichte - lustig und bezaubert mit großartigen Bühnenbildern und noch tolleren Kostümen. Wer allerdings den alten Filmklassiker liebt (und das tun wir!) wird die Nase über die Gregory Maguire Geschichte rümpfen.
Tag 5, Abreise, Shippern über die Themse, Bridget Jones
Bootsfahrt auf der Themse
Unser Flieger geht erst um 18.50 Uhr ab Heathrow. Wir versuchen den letzten Tag zu nutzen, checken aus, lassen die Koffer im Hotel und entscheiden uns für die 20minütige Bootsfahrt über die Themse um 11.30 Uhr. Das Wetter ist stabil und es ist doch immer noch einmal etwas anderes, London Eye und Co. vom Wasser aus zu sehen. Die Sightseeing-Führerin an Board erzählt viel interessanten Gossip über Promi-Wohnungen und wo es sich am Ufer gut flanieren und Essengehen lässt. Wir fahren unter der Millenium Brücke (wer Rubinrot gesehen hat, kennt sie) und der türkisgrünen Brücke (Shard London Bridge) aus Bridget Jones. Dann sehen wir die Tower Bridge noch einmal in voller Schönheit vom Wasser aus. Schon das allein deswegen hat sich die Fahrt gelohnt.
Zu Fuß entlang der Themse, Southwark, Borough Market
Da die Fremdenführerin auf dem Boot so viele interessante Dinge erzählt hat, bin ich neugierig geworden. Wir entschließen wir uns am Südufer entlang Richtung Borough Market zu laufen, wo sich auch Bridget Jones Appartment befindet. Meine Tochter und ich lieben die Filme und haben sie unzählige Male gesehen. Der Weg dorthin ist ebenfalls ein Erlebnis. Das historische Viertel Southwark ist unfassbar schön. Wir laufen am alten Theater Shakespeare`s Globe vorbei, essen zwischendurch etwas und kaufen ein paar Souveniers im National Theatre. Vorbei an dem Schiffsnachbau Golden Hinde und den urigen Pubs und Graffiti-Wänden.
Ich bin traurig, dass wir ein wenig hetzen müssen, da wir noch ins Hotel müssen, um unsere Koffer abzuholen. Noch trauriger bin ich, als wir den
trubeligen Borough Market erreichen. Überall Menschen und Eindrücke, die ich gerne intensiver aufnehmen würde. In diesem Moment würden wir viel darum geben, noch ein oder zwei
Tage länger in London verweilen zu können. Schließlich finden wir die Tür zu Bridget Jones Appartement und dann geht es auch schon zur nächsten Tube Station zurück ins Hotel, um
die Koffer einzusammeln.
Elizabeth Line
Vom Hotel aus laufen wir zu Fuß zum Bahnhof Paddington. Die Elizabeth Line ist neu und großzügig gebaut. Sie kann ganz normal mit der Oyster Card befahren werden. Am Flughafen Heathrow besuchen wir für ein paar Mitbringsel den Harry Potter Shop, essen etwas und fliegen pünktlich und ein wenig wehmütig nach Düsseldorf zurück.
Dies war meine zweite Londonreise, aber definitiv nicht die letzte! Mit dem Oystercard-Guthaben sind wir auch diesmal genau ausgekommen - 4 GBP sind am Ende noch drauf.
Wart ihr schon in London oder habt es vor? Hinterlasst gerne einen Kommentar.
Kommentar schreiben