Ostdeutschland ist immer eine Reise wert. Anfang März 2019 sind
wir als Familie nach Dresden gefahren. Natürlich durfte bei unserem Trip ein Abstecher nach Moritzburg nicht fehlen, um die Drei-Nüsse-für- Aschenbrödel-Winterausstellung zu besuchen. Hier ein
paar Eindrücke:
Tag 1: Freitag, 01. März 2019:
Städtetour nach Dresden
Über die Karnevalstage starten wir am 1. März Richtung Osten. Brückentage eignen sich generell für Städtetouren. Aber gerade außerhalb der Saison (Sommer und Vorweihnachtszeit) lohnt sich die Reise. Mit genug Vorlauf ergattert man bessere Hotelraten, die Städte sind nicht so überfüllt und man muss an den typischen Touri-Punkten nicht so lange anstehen.
Etwa sechs Stunden Auto-Fahrt trennen Krefeld von Dresden. Wir kommen
mit einem einzigen viertelstündigen Stopp an der Tankstelle aus und erreichen am Nachmittag Dresden.
3-Sterne Hotel Star Inn Premium mit Blick auf den Altmarkt
Wir haben uns im Star Inn Premium
eingebucht. Das Drei-Sterne Hotel liegt in einem schönen historischen Gebäude direkt am Altmarkt. Wir parken im öffentlichen Q-Park am Altmarkt, der Hotelgästen einen Sondertarif (15 Euro pro
Tag) gewährt. Nur die Treppen hoch und schon liegt das Star Inn vor uns. Das Hotel ist nicht zu verfehlen: Das markant gelbleuchtende M von Mc Donalds, das direkt nebenan eine Filiale besitzt,
weist uns den Weg.
Die Zimmerrate ist für die Lage mehr als super, war aber auch nicht kostenfrei stornierbar. Mit viel Glück (oder durch Zahlung eines entsprechenden Aufschlages) erwischt man eines der Zimmer mit Blick auf den wunderschönen Altmarkt und somit in der Weihnachtszeit auf den Dresdner Weihnachtsmarkt.
Wir residieren in einem großzügig geschnittenen Eckzimmer in der 5. Etage. Aus unserem großen Fenster kann man die Frauenkirche sehen. Obwohl das Star Inn nur drei Sterne besitzt, hält es locker mit einem Vier-Sterne Hotel mit. Unser Zimmer ist sauber, modern, sehr gepflegt und verfügt glücklicherweise über zwei sehr große Doppelbetten. Wie oft schon mussten sich die Mädchen in Familienzimmern mit ausgezogenen Sofas, Klappbetten und minimierten Liegeflächen arrangieren. Das ist hier nicht so und auch die Schränke bieten ausnahmsweise genügend Stauraum. Es stehen zusätzliche, hygienisch verpackte Handtücher und Decken im Zimmer bereit. Einziger Nachteil: Das Zimmer hat einen offenen Badbereich und die Dusche ist über den Garderobenspiegel einsehbar. Nicht so toll. WC ist aber separat.
Das Frühstück des Hotels treibt die Hotelrate in die Höhe: 16 Euro pro Person. Kinder unter 12 Jahren sind zwar frei, dennoch müssten wir 48 Euro pro Frühstück berappen. Da wir Mädchen spartanische Frühstücker sind, beschließen wir, uns für morgens eine Alternative in der näheren Umgebung zu suchen. Den ersten Kaffee kann man sich auf dem Zimmer übrigens selber kochen. Die kleine Nespresso Maschine und eine kleine Auswahl an Kaffeekapseln ist, genau wie eine kostenfreie Flasche Mineralwasser bei Ankunft, Standard auf dem Zimmer. 1 Euro kostet eine Kapsel, wenn man sie nachfüllen möchte (oder man bringt sich einfach ein Paket Kapseln mit).
Fazit: Super Hotel, super Lage. Geht nicht besser. Natürlich findet man außerhalb der Altstadt günstigere Unterkünfte und kann mit den Öffentlichen oder dem Auto in die Stadt reinfahren, dies reduziert aber definitiv die kostbare Zeit in der sächsischen Hauptstadt. Wir werden das Auto die nächsten Tage nur ein einziges Mal bewegen, nämlich, wenn Sonntag unser Besuch in Moritzburg, etwa 17 km von Dresden entfernt, geplant ist. Und auch auf öffentliche Verkehrsmittel werden wir gänzlich verzichten, da die wichtigsten Punkte in Dresden zu Fuß erreichbar sind.
Dresdner Winterzauber
Wir packen aus und machen uns zu einer ersten Erkundungstour in der
Dunkelheit auf. Es ist inzwischen 18 Uhr und der Altmarkt ist wunderschön beleuchtet. Angesichts der Temperaturen (5 Grad) und des Dresdner Winterzaubers, der vom 25. Januar bis
10. März stattfindet, fühlen wir uns trotz meteorologischem Frühlingsanfang in den tiefsten Winter zurückversetzt: Schlittschuhbahn, Glühwein-, -Wurst, und Lebkuchenbuden, eine große
Rutschbahn.
Wir überqueren den großen Platz zum Eingang der Altmarkt-Galerie. Das Shoppingcenter mit über 200 Geschäften und Gastronomie bietet auf drei Etagen alles, was den Geldbeutel erleichtert: die gängigen Ketten wie H&M, Esprit, Douglas und, zur Freude meiner Tochter, Elbenwald. Wir möchten uns das Einkaufszentrum noch etwas aufheben, springen nur kurz in den Drogeriemarkt und kaufen im Buchladen einen Dresden-Reiseführer. Noch ein paar Blicke in Schaufenster der restlichen Geschäfte und dann schreit unser aller Magen nach Nahrung.
Rund um den Altmarkt befinden sich diverse Restaurants, die für jeden Geschmack etwas bieten: Vietnamesisch, Chinesisch, Italienisch, Mexikanisch, Spanisch oder einfach Gutbürgerlich. Direkt neben dem Star Inn lädt der Altmarktkeller zum gepflegten Bier und Hausmannskost ein. Das Dresdner Bierhaus ist sicher einen Besuch wert, aber es gibt so viele Angebote, dass wir es auch in den nächsten Tagen nicht schaffen werden, hier einzukehren. Im Nachhinein sehr schade. Heute ist uns nach Reis und gebratenen Nudeln im vietnamesischen Restaurant Kinh Do. Danach fallen wir müde in die Hotelbetten.
Tag 2: Samstag, 2. März
Zwischen Tüll und Tränen
Um einen ersten Überblick von Dresden zu bekommen, möchten wir heute als erstes eine Stadtrundfahrt mit dem Bus buchen. Von unserem Hotelfenster aus blicken wir auf den Stand der Roten Doppeldecker. Auf dem Weg zum Frühstück spricht man uns auch direkt an und lockt mit einem „Sonderpreis von 15 Euro pro Erwachsenen, die Mädchen fahren umsonst. Fahrt ausschließlich in Deutsch mit Tourführer“.
Mein Mann hat gestern Abend noch stundenlang mit der Suchmaschine verbracht und will uns in DAS Café schlechthin zum Frühstück führen, dem Dresdner Kaffeestübchen. Während ich mich eigentlich lieber treiben lassen und einfach das nächstbeste, ansprechende Café anlaufen würde, leitet er uns zum Dresdner Kaffeestübchen. Auf dem ersten Blick ist das Stübchen auch wirklich süß, macht jedoch seinem Namen alle Ehre. Der kleine Raum bietet kaum Platz. Die Bedienung ist beim Anblick unserer 4-Personen Reisegruppe gnadenlos überfordert und verweist auf die wenigen winzigen Bistrotische, an denen – und das auch nur mit viel gutem Willen- Platz für maximal drei Personen und drei Tassen Kaffee sind. Also hier ist nix mit Frühstück. Schlechtgelaunt treten wir den Rückzug an.
Die Stimmung beruhigt sich, als wir zufällig an einem großen
Brautmodengeschäft, nur wenige Meter von unserem Hotel entfernt, vorbeilaufen. Man muss wissen, dass meine Jüngste und ich (ganz besonders) große Fans der Vox-Serie Tüll und Tränen sind. Als echte Experten kleben wir nun natürlich am Schaufenster fest um fachzusimpeln. Wie es der Zufall will, handelt es sich hier um das
Brautmodengeschäft von Uwe Herrmanns, dem Tüll und Tränen zu einer kleinen Berühmtheit verholfen hat. Um den Ansturm in seinem Laden zu bremsen und
Spaß-Beratungen auszuschließen, erfolgen Termine bei ihm inzwischen nur noch nach Zahlung einer Service-Gebühr. Im Schaufenster bewirbt er sein Buch „Kleider machen Bräute“. Ich bin glücklich den
Laden entdeckt zu haben. Einfach so, nur um mal reinschauen zu können.
Wieder am Hotel angekommen steht kurz der Vorschlag, man könnte ja bei
McDonalds frühstücken, im Raum. Aber wirklich nur kurz! So will ich meinen Morgen in Dresden nicht starten! Dann entdecke ich auf dem Altmarkt, direkt an der Kreuzkirche nur wenige Schritte von unserem Hotel entfernt, das Cafe Dreißig. In der zweistöckigen Bäckerei mit
Cafe kann sich jeder sein Frühstück selbst zusammenstellen. Vom schnellen Sparer bis Man Power Frühstück wird hier wirklich jeder fündig.
Tour mit den Roten Doppeldecker
Danach kehren wir zum Stand der Roten Doppeldecker an der Wilsruffer Straße zurück. Einsteigen, Treppe nach oben, Kopf einziehen um nicht an die niedrige Decke zu stoßen und los geht es an
der uns schon bekannten Kreuzkirche und dem Altmarkt vorbei zum Zwinger, in dem sich mehrere Museen befinden, an Semperoper und Schlossplatz vorbei.Wir überqueren die Elbe über die Marienbrücke zur Neustadt Dresdens. Am Neustädter Markt blitzt der Goldene Reiter auf seinem Podest, hinter ihm eine schöne
Einkaufszone. Hier möchte ich in den nächsten Tagen auf jeden Fall mal hin und das Barock- und das Szeneviertel zu Fuß zu erkunden. Später geht es zurück über die Elbe, Richtung Blasewitz, dem Villenviertel von Dresden. Wir sehen das Blaue Wunder und die Elbauen und halten schließlich an der Pfunds Molkerei. Der Bus macht einen Stopp um den Umsatz der Molkerei
anzukurbeln. Alle flitzen in den wunderhübschen kleinen Laden oder probieren sich nebenan durch alle angebotenen Senfsorten. Die Pfunds Molkerei gilt als schönster Milchladen der Welt,
Fotos sind nicht erlaubt. Wir nehmen wir ein Glas Feigen-Senf mit. Nach 1,5 Stunden ist die Stadtrundfahrt beendet.
Grünes Gewölbe: Historisch oder neu?
Nun geht es zu Fuß weiter. Erstes Ziel: Die Frauenkirche. Die besteigen wir natürlich, um von oben ganz Dresden überblicken zu können und von innen die traumhaft schöne und sehr verspielte
Innenkuppel in Rosé-Gold zu bewundern. Der Zwinger ist ein Gebäudekomplex mit Gartenanlagen. Wenn man bedenkt, dass am 13. Februar 1945
Anglo-Amerikanische Bomber Verbände die Innenstadt von Dresden fast vollständig zerstörten (mit mehr als 25000 Toten, vorwiegend Zivilbevölkerung), kann man kaum glauben, dass hier alles einfach
wieder so und in voller Schönheit aufgebaut wurde.
Zwischendurch laufen wir durch die vielen hübschen Geschäfte der Stadt, kaufen Postkarten, Ampelmännchen-Ausstechförmchen und allerlei anderen Krimskrams und legen eine Kaffee- und Kuchenpause ein. Ganz in der Nähe sind die Staatlichen Kunstsammlungen mit dem Grünen Gewölbe, das sehr spektakulär sein soll. Das will sich mein Mann unbedingt anschauen. Überforderung an der Kasse:
„In welches Grünes Gewölbe möchten Sie denn? In das historische oder das neue?“
„Äh? Da gibt es mehrere?“
Die Dame rät uns zum Neuen Gewölbe, da man dort „mehr zu gucken hätte.“ Ein Fehler, denn schnell wird klar, hier gibt es zwar viel zu gucken - nämlich sehr viel Kunst und Gold und Prunk hinter viel Glas und dazu noch mehr Sicherheitspersonal - insgesamt ist die Sammlung für uns nicht so spannend. Wir bedauern unseren Schnitzer sehr, denn das Historische Grüne Gewölbe mit dem Silbervergoldetem Saal, dem Bernsteinkabinett, das Elfenbeinzimmer und dem Weißsilberzimmer von August dem Starken hätten wir viel lieber gesehen. Auf der Seite des Kunstmuseums bekommt man einen guten Eindruck des ganzen Prunks. Wir sind enttäuscht, Kupfer- und Münzkabinett interessieren uns auch nicht und der Tag neigt sich dem Ende zu.
Tag 3: Sonntag, 3. März
Fotoshooting auf Schloss Moritzburg
Auf diesen Tag haben wir Mädchen uns besonders gefreut. Wir fahren mit dem Auto nach Moritzburg, um uns am allerletzten Tag der Saison die Drei Haselnüsse für Aschenbrödel Ausstellung anzuschauen. Auf Schloss Moritzburg wurden Teile des wohl beliebtesten Märchenfilms aller Zeiten gedreht. Kaum taucht das gelbe Schloss vor uns auf, zücken wir Mädchen schon völlig überdreht die Handys. Die Ausstellung ist gut besucht, aber nicht voll. Kein Vergleich zum Anstrum in der Vorweihnachtszeit! Die Eintrittspreise (Erwachsene 8 Euro, Kinder bis 16 Jahre 1 Euro) sind mehr als fair und die Ausstellung, gerade für Kinder und Fans, lohnenswert.
Klein und Groß dürfen sich in die Film-Kostüme werfen und sich vor den Fotowänden ablichten lassen: Einmal in das Ballkleid von Aschenbrödel schlüpfen und sich vor der Schlosskulisse oder in Aschenbrödels Jägeroutfit im beschneiten Wald fotografieren lassen. Nur das silberne Hochzeitskleid kann man nicht anprobieren, wird aber für Kinder in verschiedenen Größen in einer Fanbox (+DVD und Buch) verkauft.
Dreharbeiten zu Drei Nüsse für Aschenbrödel
Weiter geht es mit jeder Menge Hintergrundinfos über den Film, seine Darsteller und die nicht ganz einfachen Dreharbeiten. In einem kleinen Kinosaal läuft ein Info-Film, in dem u.a. Pavel Trávníček (spielte den schönen Prinzen) und Klaus Hoppe (König) aus dem Nähkästchen plaudern. Wir erfahren, dass Aschenbrödel eigentlich ein Sommerfilm werden sollte, die DEFA aber unbedingt schon im Winter mit den Dreharbeiten starten wollte. Und so wurde der Schnee ein Problem. In Tschechien lag er teilweise zu hoch, in Moritzburg fehlte er, man arbeitete mit Styropor. Wegen der Maul- und Klauenseuche durften keine Tiertransporte in die DDR erfolgen und so kamen zwei Nikolaus-Pferde zum Einsatz: eines für die Szenen in Tschechien und eines in der DDR.
Es gibt noch jede Menge kleinere Spielereien, wie den nachempfundenen Ballsaal (die Ballszene wurde nicht in Moritzburg gedreht) mit Figuren des Aschenbrödels, des Prinzens, des Königspaars und der Stiefschwester, Spiele mit Haselnüssen, Aschenbrödels Dachboden, eine Ausstellung der Originalkostüme. Im Hintergrund laufen derweil die bekannten Melodien aus dem Film. Fast 90 Minuten halten wir uns in der Ausstellung auf.
Auf der Außen-Treppe des Schlosses, die Aschenbrödel an der Ballnacht hinunterstürzt und dabei ihren Schuh verliert, versuchen wir unsere Füße in den Ballschuh zu gönnen. Fast übersehen wir das Fenster zum Ballsaal. Ihr erinnert euch an die Szene, in der sie sich ein Guckloch in die beschlagene Scheibe wischt und in den Ballsaal blickt und den Prinzen mit ihrer Stiefschwester tanzen sieht? Diese Szene wird uns nun beim Blick ins Guckloch auch geboten.
Spaziergänge und Fahrt mit der Standseilbahn
Anschließend laufen wir noch ein bisschen am See entlang und schlagen dann den Spazierweg zum Fasanen-Schlösschen ein. Den Spaziergang zum Wildgehege sparen wir aus. Nach einer Rast mit Suppe und Kuchen im kleinen Gasthaus treten wir den Rückweg nach Dresden an, um eine Fahrt mit einer der zwei historischen Dresdner Bergbahnen zu unternehmen. Die Standseilbahn und auch die älteste Bergschwebebahn der Welt befinden sich im Osten im Stadtteil Loschwitz und überwinden den Höhenunterschied der Dresdner Elbhänge. Wir wählen die Standseilbahn und kaufen eine Familienkarte für Hin- und Rückfahrt (ca. 12 Euro). Die Fahrt dauert nur wenige Minuten. Oben angekommen ist es kalt und nass und wir haben keine Lust rumzulaufen oder ins Gasthaus einzukehren. Also nehmen wir die nächste Bahn wieder nach unten. Es ging uns sowieso nur um das Erlebnis der Fahrt.
Tag 4: Montag, 4. März
Die Neustadt von Dresden
Während unserer Stadtrundfahrt mit dem Doppeldecker haben wir schon einen kleinen Einblick der Neustadt bekommen. Unbedingt möchte ich heute zu Fuß über die Elbe und mir Szeneviertel und Co. aus der Nähe anschauen. Unser Marco-Polo Reiseführer rät uns, die Neustadt auf keinen Fall links liegen zu lassen und sich nur auf die Altstadt zu beschränken. Also nehmen wir uns die vorgekaute Erlebnistour des Reiseführers vor: Wir überqueren die Elbe an einer Brücke und entdecken schnell den leeren roten Rahmen. Dieser rote Rahmen markiert die Stelle am Elbufer, von der aus das berühmte Bild des Malers Bernardo Bellotto entstand. Durch die Gärten des Hotel Bellevue hindurch geht es weiter zum Neustädter Markt. Inzwischen ist die Sonne rausgekommen und der Goldene Reiter, das Reiterstandbild des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs August blitzt und funkelt wie frisch poliert.
DDR Museum
Wir besuchen ein paar Geschäfte und machen uns dann auf, den Rest unserer Route abzuarbeiten. Die Welt der DDR Ausstellung statten wir ebenfalls einen schnellen Besuch ab und bewundern die vielen Relikte aus alten DDR Tagen. Die Mädchen hauen in die Tasten der alten Schreibmaschine. Die Scheune, ein Kulturzentrum, sieht so einladend besonders aus, dass wir ein kurzes Mittagessen einlegen. Es gibt Hummus, selbstgemachte Süßkartoffel-Fritten und Fladenbrot. Hier finden sicher viele coole Veranstaltungen statt! Ein Blick in den Veranstaltungskalender bestätigt dies. So liest Mitte März z.B. Bela B. hier aus seinem Buch Scharnow. Meine Töchter lassen es sich nicht nehmen, zwei Euro in die alte Photokiste vor der Tür zu werfen und 4 schwarz-weiß Spaßfotos zu schießen. Nur die Toiletten der Scheune sind gewöhnungsbedürftig. Es gibt nämlich kaum Licht und so empfiehlt es sich, eine Taschenlampe mitzunehmen oder seine Augen erst ein paar Minuten an die Dunkelheit zu gewöhnen, um die Klobrille erahnen zu können.
Weiter geht es zu den Kunsthandwerkerpassagen und den vielen kleinen individuellen Geschäften. Franchise-Unternehmen und bekannte Ketten sucht man in der Neustadt zum Glück vergeblich. Es scheint, als würde jeder einzelne Ladenbesitzer Mainstream boykottieren. Und so heißen die Läden hier u.a. Genial daneben Friseure, Mrs. Hippie, Die Fruchtfliege oder Lila Soße. Im Hof der Elemente bestaunen wir das Regenwasserspiel und die künstlerisch gestalteten Hausfassaden. Später kommen wir erneut an der Pfunds-Molkerei vorbei und beenden unsere Tour. Wir sind froh, die Neustadt erkundet zu haben. Dresden besteht also nicht nur aus seiner bezaubernden Altstadt, sondern auch aus einem coolen Szeneviertel.
Abends essen wir noch ein letztes Mal auf der Wilstruffer Straße, packen morgens zeitig unsere Koffer, kehren für ein letztes Frühstück im Café Dreißig ein, kaufen dort noch Proviant für unterwegs und verlassen schweren Herzens diese wundervolle, sächsische Stadt.
Fazit: Dresden ist eine tolle, total beeindruckende Stadt, in die ich mich total verliebt habe. Solltet ihr Dresden einmal besuchen, so vergesst nicht, der Neustadt einen Besuch abzustatten. Sie hat einen langen Rundgang defintiv ebenfalls verdient.
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