24.6.2024:
Sie haben von mir keine schlechte Tanzperformance zu befürchten. Ich wollte mich nur dem Anlass entsprechend– zumindest an den Füßen – ausstaffieren. Denn wie wahrscheinlich die meisten von ihnen, sitze ich lieber im Zuschauerraum und lasse mich verzaubern, wenn auf der Bühne scheinbar das Gesetz der Schwerkraft außer Kraft gesetzt wird. In der Welt der Künste gilt der Balletttanz als die härteste Disziplin überhaupt und für mich ist es die schönste Art und Weise eine Geschichte zu erzählen und Emotionen zu transportieren.
Vor ein paar Jahren, in der Spielsaison 2019, kam ich in den Genuss einmal hinter die Kulissen einer Ballettproduktion unseres Theaters zu blicken. Meine Tochter war Teil der Kinder-Statisterie der Produktion „Living in America“. Für ein elfjähriges ballettbegeistertes Mädchen ging ein Traum in Erfüllung: einmal mit echten Profis proben zu dürfen und mit ihnen auf der großen Bühne zu stehen… eine bleibende Erinnerung ... Eine Tänzerin ist meiner Tochter, und so auch mir, besonders im Gedächtnis geblieben. Um es in den Worten meiner Tochter wiederzugeben: „Sie war so wahnsinnig nett und hübsch war und so wunder-wunderschön tanzen konnte.“
Mir ist es daher heute eine besondere Ehre, dass ich heute genau dieser Ballerina den Theater-Oscar für die beste Tänzerin der Spielzeit 23/24 überreichen darf: Und nun bitte ich alle der italienischen Sprache Anwesenden Milde walten zu lassen:
Schon mit zarten 9 Jahren zog es sie auf der Bühne – u.a. als Puppe in Coppelia. Ihre klassische Tanzausbildung absolvierte sie in Reggio Emilia an der Associazione Balletto Classico, gewann ein Stipendium und studierte an die Hamlyn School in Florenz und verstärkt nun schon seit rund vierzehn Jahren das Ballett-Ensemble unseres schönen Theaters. Sie tanzte u.a. in Romeo und Julia, Carmina Burana, Living in America und aktuell kann man sie in „Liebe und Tod“ bewundern.
Besonders begeistert hat sie das Publikum in der Hauptrolle als verführerische und melancholische Mata Hari. Mata Hari: una donna forte e indipendente – eine starke und unabhängige Frau. Akribisch hat sie sich auf die Rolle vorbereitet, Bücher gelesen, sich tief in Mata Haris Gefühlswelt hineinversetzt und alle mit ihrer kunstvollen und überzeugenden Interpretation beindruckt. Die Zuschauer fanden sie als Mata Hari großartig, grazil, atemberaubend: aggraziata, magnifica e mozzafiato
Ich verbeuge mich also im Namen des begeisterten Publikums so elegant wie es mir möglich ist ... und sage: Congratulazioni Teresa Levrini